Sprache
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"Zweifellos ist das Problem der Sprache, was immer man darunter versteht, nie ein Problem unter anderen gewesen" (Derrida 1974, 16).
Derrida unterscheidet zwischen zwei Modellen der Bedeutungsgenese: der Sprache und der Schrift. Traditionell ist die Sprache im abendländischen Denken das vorherrschende Modell. Sie baut auf der Präsenz der mündlichen Rede auf. Beide unterscheiden sich zuerst durch ihre Struktur:
"Die Struktur oder vielmehr die Strukturalität der Struktur [die Schrift, Anm.] wurde, obgleich sie immer schon am Werk war, bis zu dem Ereignis, das ich festhalten möchte, immer wieder neutralisiert, reduziert: und zwar durch den Gestus [die Sprache, Anm.], der der Struktur ein Zentrum geben und sie auf einen Punkt der Präsenz, auf einen festen Ursprung beziehen wollte. Dieses Zentrum hatte nicht nur die Aufgabe, die Struktur zu orientieren, ins Gleichgewicht zu bringen und zu organisieren [...], sondern es sollte vor allem dafür Sorge tragen, daß das Organisationsprinzip der Struktur dasjenige in Grenzen hielt, was wir das Spiel der Struktur nennen könnten. Indem das Zentrum einer Struktur die Kohärenz des Systems orientiert und organisiert, erlaubt es das Spiel der Elemente im Innern der Formtotalität" (Derrida 2007, 114).
Die Struktur der Sprache baut auf ein Zentrum auf. Dieses Zentrum gibt den Wörtern einen festen Sinn, weil sie sich alle in Bezug auf das Zentrum hin organisieren. Das gilt insofern auch für das Denken, weil es an die Bedingungen der Bedeutungsgenese geknüpft ist. Wir können nur innerhalb einer Sprache denken, indem unsere Gedanken zwangsläufig aus Worten bestehen. Diese Art zu denken nennt Derrida metaphysisch.