Das metaphyische Denken

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Die Matrix der "Geschichte der Metaphysik wie [der] Geschichte des Abendlandes [...] wäre die Bestimmung des Seins als Präsenz in allen Bedeutungen dieses Wortes. Man könnte zeigen, daß alle Namen für Begründung, Prinzip oder Zentrum immer nur die Invariante einer Präsenz (eidos, arche, telos, energeia, ousia [Essenz, Existenz, Substanz, Subjekt], aletheia, Transzendentalität, Bewußtsein, Gott, Mensch usw.) bezeichnet haben" Derrida 2007, 116.

Die Struktur unseres Sprache ist die Struktur unserer Denkens. Diese Struktur baut auf der Unterscheidung zwischen Signifikat und Signifikant auf. Das metaphysische Denken geht davon aus, dass es bestimmte Sachverhalte in der Welt gibt, die im Nachhinein benannt werden. Ferdinand de Saussere gelingt es zu zeigen, das Bezeichnung und Inhalt gleichursprünglich sind. Er fällt dennoch wieder in die metaphysische Denktradition zurück, indem er dem Signifikat die Hauptrolle in der Bedeutungsgenese zuspricht:

„Gewiß kann die semiologische [...] ,Wissenschaft’ die Differenz zwischen Signifikant und Signifikat [...] ohne die Differenz zwischen Sinnlichem und Intellegiblem nicht aufrecht erhalten, ohne gleichzeitig den [...] Verweis auf ein Signifikat beizubehalten, das als Intellegibles ,bestehen’ kann, noch bevor es ,hinausfällt, und vertrieben wird in die Äußerlichkeit des sinnlichen Diesseits. Als Ausdruck reiner Intelligibilität verweist es auf einen absoluten Logos, mit dem es unmittelbar zusammengeht“ (Derrida 1974, 28).

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