Jacques Derrida

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Die Ansicht, dass es sich beim Menschen um freie und eigenständige Individuen handelt, stellt sich bei näherer Betrachtung als Irrtum heraus. Der Mensch ist seit seiner Geburt in Umstände verstrickt, die ihn vorausgehen und von allen Anfang an bedingen. Diese Umstände hängen eng mit den herrschenden Epistemen, mit dem je spezifischen Wissen einer Epoche, zusammen. Sprache ist die Grundbedingung für Wissen im Allgemeinen.

Was ein Mensch ist, lässt sich so nicht erfahren. Der andere ist niemals vollkommen und einfach da. Wir können auf ihn (wie -übrigens auch- auf uns selbst) nur mithilfe von Sprache zugreifen. Dazu konstruieren wir den anderen in einer Geschichte, die ihn uns verständlich machen soll. Wir zwingen ihn in eine kausallogische Matrix hinein: Auf diese Weise erhoffen wir jene Ursachen zu erschließen, weshalb der andere so und nicht anders ist. Jede Sichtweise auf ihn bleibt unvollständig und hat zwangsläufig den Status einer Interpretation.

Für die Interpretation seiner Texte hat dies keine Auswirkung. Wie Roland Barthesin seinem berühmten Aufatz "Der Tod des Autors" ausführt, bleibt der Text

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